„Wir werden gehört“ – Kölner Verkehrsverein zieht Bilanz seiner Arbeit

Jahreshauptversammlung: Kölner Verkehrsverein zieht Bilanz seiner Arbeit und kündigt „Saure Zitrone“ noch im November an

Der Ort war gut gewählt. Zu seiner Jahreshauptversammlung hatte der Kölner Verkehrsverein ins Museum Schnütgen eingeladen, in die Bibliothek des erst vor wenigen Tagen eröffneten neuen Museumskomplexes an der Cäcilienstraße. „Hier klaffte bis vor kurzem das sogenannte ‚Kölner Loch’ – ein Ärgernis im Stadtbild, dessen zügige Beseitigung auch der Kölner Verkehrsverein immer wieder angemahnt hatte“, sagte Martin Schwieren, Vorsitzender des Kölner Verkehrsvereins (KVV), zur Begrüßung. „In Köln dauern manche Dinge leider länger, aber immerhin: Der neue Museumsneubau zeigt, wie eindrucksvoll hier auch etwas zu Ende gebracht werden kann!“ Weniger beeindruckt zeigte sich Schwieren in seinem Jahresrückblick vom städtischen Engagement für den öffentlichen Raum insgesamt: „Es gibt ein systemisches Problem in der Stadt. Ganz generell müssen die Planungs-, Entscheidungs- und Durchführungsprozesse dringend verbessert werden.“

Das Grundproblem seien die unterschiedlichen Zuständigkeiten. „Das macht ein effizientes Stadtraummanagement so schwierig“, beklagt der KVV-Vorsitzende. Dies dürfe aber keine Ausrede sein. In diesem Zusammenhang kündigte Schwieren die Vergabe der „Sauren Zitrone“ noch in diesem Jahr an. „Die Jury hat Ende Oktober getagt und sich einstimmig für einen ‚Preisträger’ entschieden“, so Schwieren. „Der Verkehrsverein wird also auch in diesem Jahr mit seiner Negativauszeichnung auf die Vernachlässigung des öffentlichen Raumes aufmerksam machen!“ Die „Saure Zitrone“ 2010 soll voraussichtlich Ende November vergeben werden.

In seinem Bericht an die Vereinsmitglieder machte Schwieren deutlich, auf welchen Ebenen sich der Verein im Laufe des Jahres für eine attraktive Stadt eingesetzt hat. So gab es beispielsweise Gespräche mit dem Baudezernenten der Stadt, dem Manager des Kölner Hauptbahnhofs und Bahnhofs Deutz, mit City-Marketing und den Kölner Verkehrsbetrieben. Zudem engagierte sich der Verein weiterhin für das Reiterdenkmal auf dem Heumarkt und vergab gemeinsam mit KölnTourismus den „Mercuriuspreis 2010“. „Nach zwei Jahren im Amt des Vorsitzenden stelle ich erfreut fest: Der Verkehrsverein genießt in der Stadt Reputation“, sagte Schwieren zum Abschluss seines Berichts. „Wir werden gehört und haben Gewicht.“ Und dann appellierte er an die Vereinsmitglieder: „Dieses Gewicht muss noch stärker werden – lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!“

Es folgten der Kassenbericht und die einstimmige Entlastung des Vorstands sowie eine Wiederwahl zum Vorstand: Herbert Hamacher, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof Köln Hohe Straße, wurde nach drei Jahren Vorstandsarbeit für weitere drei Jahre einstimmig wiedergewählt.

Sodann ehrte der Vereinsvorsitzende drei Unternehmen und eine Privatperson für langjährige Mitgliedschaft: die Galeria Kaufhof GmbH (Hauptverwaltung), die Kuttenkeuler GmbH sowie der Landschaftsarchitekt Horst V. Calles erhielten für ihre 40-jährige Mitgliedschaft einen „Baustein für Köln“. Oskar Hummel vom Antik Hotel Bristol erhielt nachträglich ebenfalls einen „Baustein für Köln“ – das Unternehmen ist inzwischen seit 43 Jahren Mitglied des Kölner Verkehrsvereins. Beim „Baustein für Köln“ handelt es sich um Original-Pflastersteine der „Via Culturalis“, einer Kulturzone in Köln, die vom Verkehrsverein intensiv gefördert wird.

Insgesamt zählt der Kölner Verkehrsverein derzeit rund 200 Mitglieder. darunter viele aus den unterschiedlichen Branchen des Handels, der Banken, der Hotellerie, die IHK sowie die Spitzenorganisationen des Handwerks und ebenso Privatpersonen. „Wir sind eine schlagkräftige Truppe, würden uns aber „Wir sind eine schlagkräftige Truppe, würden uns aber nichtsdestotrotz über neue Mitglieder freuen“, so der KVV-Vorsitzende, „denn es bleibt in Köln in Sachen Stadtbild jede Menge zu tun und zu fordern.“

Schreibe einen Kommentar